April 2020 - Im Zusammenhang mit den aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung des SARS-CoV2-Virus sahen wir vom Musiklehrernetzwerk Wiesbaden e.V. uns gezwungen, Alternativen für den Präsenzunterricht anzubieten – spätestens seit der Verordnung vom 16.3.2020 war Unterricht in der bisherigen Form nicht mehr möglich – davon betroffen war und ist sowohl unser Einzelunterricht als auch der Unterricht in Kleingruppen (Theoriekurse, Chorproben, Ensemble- und Bandspiel).
Mittlerweile haben wir alle auf verschiedene Formen von Online-Unterricht umgestellt. Mit Hilfe von Plattformen und Tools wie Skype, Zoom und Doozzoo lässt sich ein 1 : 1 – Instrumentalunterricht sehr gut umsetzen. Mit Zoom ist sogar Gruppenunterricht möglich. Im Folgenden finden Sie ein paar Berichte über aktuelle Angebote und Berichte unserer Kollegen.
Beatrix Weber (Musikalische Früherziehung, Quer- und Blockflöte)
„Normalerweise waren die Schüler kurz vor den Ferien nicht mehr sehr motiviert, um neue Dinge auf ihren Instrumenten zu erlernen. Mit dieser nun schon drei Wochen praktizierten neuen Unterrichtsart über verschiedene Online-Portale (es ist nicht für jeden Internet Anschluss jedes Internet-Portal geeignet) wird nun fleißig geübt und auch schwierige musikalische Stücke erarbeitet. Ganz neue Perspektiven eröffnen sich für Familien. Väter und Mütter sind nun zu Hause und können sich die Zeit nehmen, ihre früheren musikalischen Aktivitäten wieder aufzufrischen. Auf die verordnete Distanz ist es schwierig zeitgleich mit dem Schüler zu musizieren, aber mit Mama, Papa und vielleicht noch Geschwistern macht es doppelt so viel Spaß (siehe Foto; leider passten nicht alle auf den Bildschirm).
Weitere Möglichkeiten für das gemeinsame Musizieren sind z.B. eine zweite oder dritte Stimme aufnehmen und diese digital an die Schüler zu schicken. So kann aus einer Stimme schnell ein Duo, Trio oder sogar ein Quartett werden.
Für die ganz Kleinen werden Lieder eingesungen mit Begleitmustern, die leicht für die Eltern umsetzbar sind. Spiel-, Bastel- und Tanzideen kommen hinzu. So ist es wunderschön zu lesen, wie eine ganze Familie wie kleine Osterhasen durch die Wohnung hoppelt und dabei imaginäre Ostereier versteckt.“
Joey Becker (E-Bass, Gitarre, Jazzensemble):
„ Bisher habe ich mich nicht wirklich intensiv mit den Möglichkeiten des Unterrichts via Web beschäftigt. Als sich das Verbot vom gewohnten Musik- und Instrumentalunterricht abzeichnete, besorgte ich mir ein Audiointerface – um eine möglichst optimale Tonqualität anbieten zu können - und recherchierte nach den Möglichkeiten. Vom persönlichen Gebrauch kannte ich nur das Videotelefonietool Skype. Zunächst begann ich vereinzelten Schülern online-Unterricht anzubieten, probierte dabei verschiedene Plattformen wie Jitsi-Meet, Zoom, Skype und Doozzoo aus. Nach wenigen erfolgreichen Einheiten zeichnete sich ab, dass diese Unterrichtsform deutlich besser als gedacht funktionierte, und ich bot allen Schülern diese Form an – von den Allermeisten wurde dieses Angebot auch sehr dankbar angenommen. Eine besondere Herausforderung stellte der Unterricht für die Bands und Gruppen dar, doch sogar dafür fanden sich Lösungen: Gruppenunterricht an einem Instrument lässt sich recht gut mit Hilfe der Videokonferenzsoftware Zoom umsetzen: Zunächst stelle ich für alle hör- und sichtbar eine Übung/ein neues Stück vor; im Anschluß bekommt jeder Zeit, für sich alleine (bei stummgeschalteten Computermikrophon) sich mit dieser Übung zu beschäftigen, und ich schließe mich nach und nach mit jedem einzelnen Kursteilnehmer kurz, korrigiere und helfe.
Schwieriger ist der Unterricht bei Bands, bei welchem ja verschiedene Instrumente zusammenkommen; das Zusammenspiel via Web ist aufgrund der auftretenden Latenzen ausgeschlossen – hier arbeite ich mit kurzen Einzeleinheiten, in welchen ich jedem Teilnehmer individuell angepasste Übungen für Rhythmik – welche ja mit das wichtigste Element für das Zusammenspiel mit anderen darstellt – sowie für Improvisationskonzepte nahebringe.
Der Fernunterricht per Internet ersetzt für viele Musikschüler sicher nicht den 1:1-Unterricht, dennoch bietet er auch Vorteile. Bei Schülern, die eine weitere Anreise haben, kann er eine zeitschonende Ergänzung sein, indem z.B. nur jede 2. oder 3. Einheit als Präsenzunterricht im Wechsel mit Online-Einheiten abgehalten wird. Eine gewisse technische Grundausstattung vorrausgesetzt, kann man insbesondere bei elektrischen Instrumenten sehr gut mit Audio- und Videoaufnahmen arbeiten, ein Aspekt, der im Präsenzunterricht häufig wenig Beachtung findet. Darüber hinaus lernt man über die Distanz des Mediums Internet viel präziser zu formulieren.“
April 2020 - Im Zusammenhang mit den aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung des SARS-CoV2-Virus sahen wir vom Musiklehrernetzwerk Wiesbaden e.V. uns gezwungen, Alternativen für den Präsenzunterricht anzubieten – spätestens seit der Verordnung vom 16.3.2020 war Unterricht in der bisherigen Form nicht mehr möglich – davon betroffen war und ist sowohl unser Einzelunterricht als auch der Unterricht in Kleingruppen (Theoriekurse, Chorproben, Ensemble- und Bandspiel).
Mittlerweile haben wir alle auf verschiedene Formen von Online-Unterricht umgestellt. Mit Hilfe von Plattformen und Tools wie Skype, Zoom und Doozzoo lässt sich ein 1 : 1 – Instrumentalunterricht sehr gut umsetzen. Mit Zoom ist sogar Gruppenunterricht möglich. Im Folgenden finden Sie ein paar Berichte über aktuelle Angebote und Berichte unserer Kollegen.
Beatrix Weber (Musikalische Früherziehung, Quer- und Blockflöte)
„Normalerweise waren die Schüler kurz vor den Ferien nicht mehr sehr motiviert, um neue Dinge auf ihren Instrumenten zu erlernen. Mit dieser nun schon drei Wochen praktizierten neuen Unterrichtsart über verschiedene Online-Portale (es ist nicht für jeden Internet Anschluss jedes Internet-Portal geeignet) wird nun fleißig geübt und auch schwierige musikalische Stücke erarbeitet. Ganz neue Perspektiven eröffnen sich für Familien. Väter und Mütter sind nun zu Hause und können sich die Zeit nehmen, ihre früheren musikalischen Aktivitäten wieder aufzufrischen. Auf die verordnete Distanz ist es schwierig zeitgleich mit dem Schüler zu musizieren, aber mit Mama, Papa und vielleicht noch Geschwistern macht es doppelt so viel Spaß (siehe Foto; leider passten nicht alle auf den Bildschirm).
Weitere Möglichkeiten für das gemeinsame Musizieren sind z.B. eine zweite oder dritte Stimme aufnehmen und diese digital an die Schüler zu schicken. So kann aus einer Stimme schnell ein Duo, Trio oder sogar ein Quartett werden.
Für die ganz Kleinen werden Lieder eingesungen mit Begleitmustern, die leicht für die Eltern umsetzbar sind. Spiel-, Bastel- und Tanzideen kommen hinzu. So ist es wunderschön zu lesen, wie eine ganze Familie wie kleine Osterhasen durch die Wohnung hoppelt und dabei imaginäre Ostereier versteckt.“
Joey Becker (E-Bass, Gitarre, Jazzensemble):
„ Bisher habe ich mich nicht wirklich intensiv mit den Möglichkeiten des Unterrichts via Web beschäftigt. Als sich das Verbot vom gewohnten Musik- und Instrumentalunterricht abzeichnete, besorgte ich mir ein Audiointerface – um eine möglichst optimale Tonqualität anbieten zu können - und recherchierte nach den Möglichkeiten. Vom persönlichen Gebrauch kannte ich nur das Videotelefonietool Skype. Zunächst begann ich vereinzelten Schülern online-Unterricht anzubieten, probierte dabei verschiedene Plattformen wie Jitsi-Meet, Zoom, Skype und Doozzoo aus. Nach wenigen erfolgreichen Einheiten zeichnete sich ab, dass diese Unterrichtsform deutlich besser als gedacht funktionierte, und ich bot allen Schülern diese Form an – von den Allermeisten wurde dieses Angebot auch sehr dankbar angenommen. Eine besondere Herausforderung stellte der Unterricht für die Bands und Gruppen dar, doch sogar dafür fanden sich Lösungen: Gruppenunterricht an einem Instrument lässt sich recht gut mit Hilfe der Videokonferenzsoftware Zoom umsetzen: Zunächst stelle ich für alle hör- und sichtbar eine Übung/ein neues Stück vor; im Anschluß bekommt jeder Zeit, für sich alleine (bei stummgeschalteten Computermikrophon) sich mit dieser Übung zu beschäftigen, und ich schließe mich nach und nach mit jedem einzelnen Kursteilnehmer kurz, korrigiere und helfe.
Schwieriger ist der Unterricht bei Bands, bei welchem ja verschiedene Instrumente zusammenkommen; das Zusammenspiel via Web ist aufgrund der auftretenden Latenzen ausgeschlossen – hier arbeite ich mit kurzen Einzeleinheiten, in welchen ich jedem Teilnehmer individuell angepasste Übungen für Rhythmik – welche ja mit das wichtigste Element für das Zusammenspiel mit anderen darstellt – sowie für Improvisationskonzepte nahebringe.
Der Fernunterricht per Internet ersetzt für viele Musikschüler sicher nicht den 1:1-Unterricht, dennoch bietet er auch Vorteile. Bei Schülern, die eine weitere Anreise haben, kann er eine zeitschonende Ergänzung sein, indem z.B. nur jede 2. oder 3. Einheit als Präsenzunterricht im Wechsel mit Online-Einheiten abgehalten wird. Eine gewisse technische Grundausstattung vorrausgesetzt, kann man insbesondere bei elektrischen Instrumenten sehr gut mit Audio- und Videoaufnahmen arbeiten, ein Aspekt, der im Präsenzunterricht häufig wenig Beachtung findet. Darüber hinaus lernt man über die Distanz des Mediums Internet viel präziser zu formulieren.“
mail@mln-wiesbaden.de
©Musiklehrernetzwerk Wiesbaden e.V.
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